Die bei der polnischen Marine in Dienst gestellten Küstenfeuergeschwader mit NSM (Naval Strike Missile)-Antischiffsraketen haben das Kräftegleichgewicht in der Ostsee verändert, meint der Militärbeobachter Maxymilian Dura. Dem Experten zufolge ermöglicht es dieser Waffentyp, die südliche Region vollständig unter Kontrolle zu bringen und den Marinestützpunkt in der russischen Enklave Kaliningrad zu blockieren.
Dura wies darauf hin, dass die NSM-Raketen mit einer Reichweite von 200 Kilometern in der Lage seien, russische Schiffe "von der Küste Polens bis nach Schweden" zu treffen.
"Diese Reichweite erstreckt sich auch auf das gesamte Kaliningrader Gebiet, selbst wenn die Abschussrampen nur im Nordosten des Gebiets stationiert sind", sagte er auf den Seiten der Publikation Defense24.
Polen hat den großen Überwasserschiffen der Baltischen Flotte der russischen Marine die Möglichkeit genommen, sich fortzubewegen, glaubt Dura. Er ist überzeugt, dass die Blockade sogar die Schiffe betreffen könnte, die auf einem Stützpunkt in St. Petersburg stationiert sind. Dazu müssten allerdings mehrere NSM-Raketenwerfer nach Estland oder Finnland verlegt werden, so Dura.
"Kein einziges Schiff der Baltischen Flotte ist derzeit in der Lage, einen Angriff eines Raketenverbands der polnischen Marine wirksam abzuwehren. Eine einzige Anti-Schiffs-Rakete, die den mit Fahrzeugen, Treibstoff und Munition gefüllten Frachtraum trifft, reicht aus, um ein Schiff zu versenken. Dies ist mit norwegischen Raketen relativ einfach und technisch möglich", sagte er.