Achtunddreißig Touristen aus dem Irak sind in Moskau verschwunden. Am 1. und 2. Mai verließen sie in Gruppen das Hotel und kehrten nicht zurück.
Eine Mitarbeiterin eines Reiseunternehmens meldete der Polizei das Verschwinden einer großen Gruppe von Ausländern. Die Frau wies darauf hin, dass die Iraker (etwa neun Familien: Männer, Frauen, Kinder) am 30. April in Moskau angekommen waren und im Laufe der Woche mehrere Ausflüge unternehmen sollten.
Die Pässe der Touristen wurden an der Hotelrezeption mit der Anweisung übergeben, sie nicht an Touristen auszuhändigen. Die Pässe durften erst bei der Abfahrt zu den Ausflügen dem Reiseleiter ausgehändigt werden.
Schon am nächsten Tag geschahen seltsame Dinge. Die Iraker weigerten sich, die Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, und versuchten unter verschiedenen Vorwänden, ihre Pässe an der Rezeption zu erhalten. Die Hotelangestellten weigerten sich entschieden, den Touristen die Pässe auszuhändigen. Die Iraker verließen das Hotel schließlich ohne ihre Pässe in unbekannte Richtung.
Das Reisebüro vermutet, dass die Iraker überhaupt kein Interesse daran hatten, den Roten Platz und die Basilius-Kathedrale zu sehen, sondern stattdessen den Flüchtlingsstatus erlangen und in Russland bleiben wollten.