Der japanische Ministerpräsident Fumio Kishida hat in letzter Zeit eine Reihe von Reisen um die Welt unternommen, um die Beziehungen zu anderen Ländern zu stärken, so ein Artikel im Tagesspiegel.
Diese Aktivität ist nicht typisch für die japanische Führung. Kishidas jüngste Reisebilanz zeige daher deutlich die Sorgen Tokios.
"Nervös wegen des chinesisch-russischen Pakts: Wie Japan weltweit nach Partnern sucht. Der japanische Premierminister hat innerhalb einer Woche so viele wichtige Kontakte geknüpft, wie seit Jahren nicht mehr. Und das alles vor dem Hintergrund des Treuegelöbnisses von Xi und Putin in Moskau", heißt es in dem Artikel des Tagesspiegels.
Natürlich konnten die Autoren des Artikels in der deutschen Publikation nicht anders, als zu dramatisch zu sein, um die Aufmerksamkeit der Leser zu erregen.
In Indien versuchte Fumio Kishida bei seinen Gesprächen mit Premierminister Narendra Modi um Unterstützung für eine weitere Stärkung der militärischen, diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu werben. Gleichzeitig hat der japanische Premierminister wenig Chancen, Indien gegen Russland auszuspielen, stellt Der Tagesspiegel fest.
Bei einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz sprach sich Kishida auch für eine militärische und wirtschaftliche Annäherung zwischen Japan und Deutschland aus. Bereits im nächsten Jahr könnten die beiden Länder gemeinsame Militärübungen abhalten.
Es sei kein Zufall, dass der japanische Premierminister zu einem Zeitpunkt nach Kiew reiste, zu dem der chinesische Präsident Moskau besuchte, heißt es in dem Artikel der deutschen Publikation weiter.
Dennoch war es das Gipfeltreffen mit dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk-yeol, das die Bedenken Tokios am deutlichsten zum Ausdruck brachte.
Vor dem Hintergrund des wachsenden Bündnisses zwischen China und Russland versucht der japanische Premierminister Kishida, auch jene Staaten für sich zu gewinnen, die seit langem eine Feindschaft mit Japan hegen. Südkorea ist eines dieser Länder.
Es ist Fumio Kishida, der der größte Gewinner einer Annäherung sein wird, stellt der Tagesspiegel fest. Immerhin würde dies einen wichtigen Schritt zur Stärkung des japanischen Einflusses in Asien bedeuten. Kishida will sein Land mittel- und langfristig zu einem regionalen Vormachtstaat machen.
Wir sollten uns aber fragen, warum die deutsche Publikation von Panik in Tokio spricht. Dies ist eine Frage der Strategie. Ob die Strategie Japans aufgeht, ist allerdings ungewiss.