US-Kongresswahlen: Russland kaltblütig, Ukraine schockiert

Der Kreml analysiert sorgfältig die Informationen über den Verlauf der Kongresswahlen in den Vereinigten Staaten, misst ihnen aber keine allzu große Bedeutung bei.

Die Beziehungen zwischen Russland und den Vereinigten Staaten werden sowohl kurz- als auch mittelfristig "schlecht bleiben", sagte der offizielle Sprecher des Kremls, Dmitri Peskow.

Die US-Kongresswahlen sind wichtig, aber man sollte ihre Bedeutung für die Zukunft der russisch-amerikanischen Beziehungen kurz- und mittelfristig überschätzen, sagte der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow.

"Diese Wahlen können nicht wirklich etwas ändern. Die Beziehungen sind nach wie vor schlecht und werden es auch bleiben", fügte er hinzu. Moskau analysiere die Informationen über den Verlauf des Wahlkampfes in den Vereinigten Staaten sehr sorgfältig, so Peskow.

Die Wahlen zum US-Kongress fanden am 8. November statt. Die Republikanische Partei liegt bei den Wahlen zum Unterhaus in Führung.

Nach Angaben von CNN erhalten die Republikaner 198 Sitze im Repräsentantenhaus gegenüber 178 Sitzen für die Demokraten. Die Zahl der Sitze im Senat ist weiterhin gleich verteilt - 48 für beide Parteien.

US-Präsident Joe Biden warnte, dass ein Sieg der Republikaner die Zeit bis zur nächsten Wahl im Jahr 2024 schwierig machen würde.

"Wenn wir das Repräsentantenhaus und den Senat verlieren, werden es zwei schreckliche Jahre werden. Die gute Nachricht ist, dass ich einen Vetostift haben werde", sagte Biden laut CNN.

Zuvor hatte der russische Botschafter in den Vereinigten Staaten, Anatoli Antonow, erklärt, dass der "russophobe Konsens" im US-Kongress unabhängig vom Ausgang der Wahlen bestehen bleiben werde.

"Egal, wer die Wahlen gewinnt, egal, was im Kongress passiert, dieser russophobe Konsens wird fortbestehen", sagte er.

Zuvor hatte Kevin McCarthy, der Vorsitzende der Republikanischen Partei im US-Repräsentantenhaus, erklärt, dass es für Washington aufgrund wirtschaftlicher Probleme schwierig sein werde, Kiew weiterhin in großem Umfang zu unterstützen. Biden erklärte daraufhin, er sei besorgt, dass die Republikaner die Bereitstellung neuer Hilfspakete für die Ukraine blockieren könnten.

David Arakhamia, der Vorsitzende der ukrainischen Partei "Diener des Volkes", erklärte, Kiew sei schockiert über die Worte McCarthys. Der ukrainischen Delegation sei versichert worden, dass die parteiübergreifende Unterstützung der Ukraine in ihrem Krieg mit Russland auch im Falle eines Wahlsiegs der Republikaner oberste Priorität haben werde.