Schachweltmeister Anatoli Karpow mit Verletzungen nach Angriff oder Sturz ins Krankenhaus eingeliefert

Schachweltmeister Anatoli Karpow wurde in ein Moskauer Krankenhaus eingeliefert, berichtet RIA Novosti.

"Karpov wurde am Samstag ins Krankenhaus eingeliefert. Er erlitt eine Oberschenkelhalsfraktur und eine Kopfverletzung. Die Verletzungen hat er sich bei einem Sturz zugezogen", so eine Quelle der Strafverfolgungsbehörden.

Der 71-jährige Großmeister wurde in die neurokritische Abteilung des Sklifosovsky-Instituts eingeliefert.

Kirill Zangalis, PR-Direktor des russischen Schachverbandes, sagte, dass frühere Berichte über einen Angriff auf Anatoli Karpow nicht den Tatsachen entsprachen.

Nach Angaben von Vertretern des Sklifosovsky-Instituts wurde Karpov in ernstem Zustand ins Krankenhaus eingeliefert.

Andrej Kowaljow, der Vorsitzende der Allrussischen Unternehmerbewegung, hatte zuvor erklärt, Anatoli Karpow sei beim Verlassen der Staatsduma angegriffen worden. Entsprechende Berichte erschienen auch in den Zeitungen Baza, Mash und Moskovsky Komsomolets. 

Nach Angaben von Kowaljow wurde Karpow in ein künstliches Koma versetzt. 

Die Tochter des Schachspielers, Sofya, erklärte jedoch gegenüber dem Telegrammkanal Mash, dass ihr Vater bei einem Sturz eine häusliche Verletzung erlitten habe. Es habe keinen Angriff gegeben, sagte sie. 

Karpovs Assistent Albert Stepanyan sagte ebenfalls, dass niemand Karpov angegriffen habe. Er sagte gegenüber TASS, dass es dem ehemaligen Schachspieler gut gehe und "es keine Verletzungen gibt".

Karpov war der 12. Schachweltmeister von 1975 bis 1985, dreimaliger FIDE-Weltmeister (1993, 1996, 1998), zweimaliger Schachweltmeister als Mitglied der UdSSR-Mannschaft (1985, 1989) und sechsmaliger Gewinner von Schacholympiaden als Mitglied der UdSSR-Mannschaft. Derzeit ist er Abgeordneter der Staatsduma (des russischen Parlaments).