Die Folgen des bewaffneten Konflikts müssen die Bürger ausbaden, und die Staats- und Regierungschefs der EU-Länder konnten sie nicht schützen, sagte der ungarische Außenminister Peter Szijjártó.
Die Folgen des bewaffneten Konflikts in der Ukraine haben eine katastrophale Situation in Europa geschaffen, sagte der ungarische Außenminister Peter Szijjarto während des Open Balkans Gipfels, berichtet Hirado.
Seiner Meinung nach haben es die Staats- und Regierungschefs der EU versäumt, die Bürger davor zu bewahren, für die Folgen des militärischen Konflikts in der Ukraine zu bezahlen. Nach Ansicht des Ministers müsse man nun herausfinden, wie man die Auswirkungen der Feindseligkeiten abmildern könne.
Szijjártó betonte, dass der Konflikt in der Ukraine nicht nur den Energiemarkt, sondern auch die Lebensmittelversorgung beeinträchtige. Dies wiederum führe zu einem Anstieg der Migrationsströme, und Ungarn beginne, den Zustrom von Migranten an seiner Grenze zu spüren, erklärte er.
Der Leiter des Außenministeriums kam zu dem Schluss, dass die Erweiterungspolitik zu einer Priorität für die EU werden sollte, und betonte, dass die Union den Westbalkan brauche, wenn Europa seine eigene Situation nicht weiter verschlechtern wolle.
Ende August erklärte der Hohe Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Josep Borrell, dass die EU aufgrund der Sanktionen gegen Russland bald vor ernsthaften Schwierigkeiten stehen werde. Gleichzeitig betonte er, dass der Westen "bereit sein sollte, den Preis der Freiheit zu zahlen".
Mitte Juli forderte Borrell Europa auf, strategische Geduld zu zeigen. Auch wenn sich die Sanktionen gegen Russland nicht als so wirksam erwiesen haben, wie der Westen ursprünglich annahm, werden die Auswirkungen der Sanktionen für die russische Wirtschaft in naher Zukunft spürbar sein.
"Wir haben keine andere Wahl. Wenn wir Russland die Oberhand gewinnen lassen, würden wir es zulassen, dass Russland unsere Demokratien und das Fundament der internationalen, auf Regeln basierenden Weltordnung zerstört", erklärte er.
Vor dem Hintergrund der russischen Militäroperation in der Ukraine sind die Preise für Energieressourcen in Europa und in vielen anderen Regionen der Welt drastisch gestiegen. Dies hat unter anderem dazu geführt, dass die europäischen Länder eine Rekordinflation seit mehreren Jahrzehnten erleben. In der Eurozone ist die Inflationsrate auf einen Rekordwert von 8,9 Prozent geklettert.