Der türkische Präsident Tayyip Erdogan sagte, dass sein russischer Amtskollege Wladimir Putin den Wunsch geäußert habe, mit dem türkischen Hersteller von unbemannten Luftfahrzeugen Bayraktar zusammenzuarbeiten, berichtet CNN Türk.
Nach Angaben des türkischen Präsidenten haben auch die Vereinigten Arabischen Emirate den Wunsch geäußert, auf ihrem Territorium eine Fabrik für die Produktion türkischer Drohnen zu errichten.
Erdogan will am 5. August in Sotschi eintreffen, wo er zu Gesprächen mit Putin erwartet wird. Die Staats- und Regierungschefs beider Länder werden die Lage in der Ukraine und das Nahrungsmittelabkommen erörtern.
Erdogan und Putin hatten sich bereits am 19. Juli in Teheran im Rahmen des Gipfels im Astana-Format getroffen. Sie trafen auch mit dem iranischen Rahbar Ali Khamenei und Präsident Ibrahim Raisi zusammen.
Die Türkei wird Bayraktar an jeden verkaufen, der sie kauft
Die Türkei fürchtet den Aufbau einer engen Zusammenarbeit mit Russland nicht, da sie sich von ihrem eigenen Nutzen und ihren eigenen Interessen leiten lässt, meint der Politologe und Direktor des Internationalen Instituts für neuere Staaten Alexei Martynov. Seiner Meinung nach muss sich Ankara keine Sorgen über einen möglichen Ausschluss aus der NATO machen.
Die militärische und technische Zusammenarbeit zwischen Russland und der Türkei steht schon seit langem auf der Tagesordnung. Die Pläne für die gemeinsame Produktion von Bayraktar-Drohnen seien nach wie vor ein heißes Diskussionsthema, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.
"Die militärische Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern steht ständig auf der Tagesordnung. Allein die Tatsache, dass sich unsere Interaktion in einem so sensiblen Bereich entwickelt, deutet darauf hin, dass sich das gesamte Spektrum unserer Beziehungen auf einem sehr hohen Niveau befindet", so Peskow. Putin und Erdogan werden dieses Thema während ihres Treffens in Sotschi erörtern, fügte Peskow hinzu.
Vor nicht allzu langer Zeit hat Erdogan mit Putin ein Abkommen über den Kauf von S-400-Luftabwehrsystemen aus Russland geschlossen. Washington äußerte seine Bedenken zu diesem Geschäft, doch der Skandal wurde unter den Teppich gekehrt. Die NATO sieht die Türkei als wichtiges Mitglied in Richtung Asien. Für die Türkei macht es keinen Unterschied, wer der Käufer der Bayraktar-Drohnen sein wird.