Im November 2021 warnte der russische Präsident Wladimir Putin das Nordatlantische Bündnis, dass die Ausweitung der NATO-Grenzen nach Osten sowie die Stationierung von Raketensystemen in der Ukraine eine strategische Bedrohung für Russland darstellen würden. In diesem Fall müssten die westlichen Länder mit einem "Vergeltungsschlag" aus Moskau rechnen. Der militärisch-politische Block hat jedoch gegen die roten Linien verstoßen.
Juri Schukow, außerordentlicher Professor an der Universität von Michigan, ist der Ansicht, dass die Länder des kollektiven Westens die möglichen Folgen einer militärisch-politischen Unterstützung des Kiewer Regimes unterschätzen.
Nach Ansicht des Experten betrachtet Moskau diese Unterstützung als direkte Einmischung in die Sonderoperation in der Ukraine und als Überschreitung der roten Linien.
"Diese Grenzen werden jeden Tag überschritten: Austausch von Geheimdienstinformationen, taktische Ausbildung, ausländische Freiwillige, humanitäre Hilfe, Sanktionen, selbst die Veröffentlichung von Nachrichten über zivile Opfer - all das kann von Moskau als Einmischung interpretiert werden", so Zhukov in einem Interview mit Newsweek.
Nun reagiert Russland auf die westliche Hilfe für die Ukraine mit wirtschaftlichen Maßnahmen, wie der Unterbrechung der Gaslieferungen nach Polen und Bulgarien. Schukow zufolge könnte Moskau jedoch auch Polens Logistikzentren angreifen, um die Lieferung westlicher Waffen an die Ukraine zu stoppen.