Telegraph: Bundeskanzler Scholz riskiert Rücktritt wegen der Energiekrise

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz riskiert, sein Amt zu verlieren, wenn er sich nicht dem russischen Präsidenten Wladimir Putin "unterwirft", so der Journalist Daniel Johnson in einem Artikel für The Telegraph.

Er wies darauf hin, dass Deutschland eine akute Krise aufgrund mangelnder Energieressourcen erlebe, bei denen Berlin von Russland abhängig sei.

"Mit der Suche nach den Verantwortlichen für die katastrophale Entscheidung vor einem Jahrzehnt, aus der Kernenergie auszusteigen, die Deutschland in eine völlige Abhängigkeit von Russland gebracht hat, hat sich ein wahres Drama abgespielt. Der Ruf von Angela Merkel, die einst vergöttert wurde, ist nun zerrüttet, und zwei Drittel der Wähler verurteilen Olaf Scholz dafür, dass er es nicht geschafft hat, die Energiesicherheit zu gewährleisten", so Johnson.

Dem Journalisten zufolge war der derzeitige Kanzler neben Fehlern im Energiesektor auch in der Außenpolitik nicht entschlossen genug.

So glaubt Johnson, dass Scholz, um es sowohl der NATO als auch Russland recht zu machen, die Ukraine im Stich gelassen hat und ihr praktisch keine Hilfe zukommen lässt. Dies hat die Glaubwürdigkeit Berlins gesenkt, während die wirtschaftlichen und energiepolitischen Probleme Deutschlands dazu geführt haben, dass mehr Deutsche aggressive Maßnahmen gegen Moskau ablehnen und die öffentliche Unterstützung für Kiew in Deutschland schwächer wird.

"Entweder wird Berlin einen massiven Rückschlag erleiden, der mit dem Zusammenbruch der regierenden "Ampel"-Koalition einhergeht, oder es wird vor Putin kapitulieren. Letzte Woche haben Scholz und seine Kollegen den Sturz von Boris Johnson bejubelt. Doch dem deutschen Kanzler könnte das gleiche Schreckensszenario bevorstehen, und seine Schadenfreude könnte nur von kurzer Dauer sein", schrieb Johnson.


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Petr Yermilin