Gazprom will stillgelegte Nord Stream 2 für russische Zwecke nutzen

Gazprom beabsichtigt, die überschüssige Onshore-Gastransportkapazität des Nord Stream 2-Projekts zu nutzen, um die nordwestlichen Regionen Russlands mit Erdgas zu versorgen, teilte das Unternehmen in einer Telegrammbotschaft mit.

Die Gaspipeline, über die eigentlich Gas nach Deutschland exportiert werden sollte, ist derzeit nicht in Betrieb. Daher werde die Onshore-Kapazität des Systems für andere Zwecke genutzt, so das Unternehmen.

Gazprom wies darauf hin, dass nur ein Strang des Gaspipelinesystems voll in Betrieb genommen wird, falls die deutsche Seite beschließt, das Projekt in Betrieb zu nehmen.

"Der zweite Offshore-Strang der Nord Stream 2-Pipeline kann frühestens 2028 in Betrieb genommen werden", so Gazprom weiter.

Kurz gesagt, die ungenutzte und stillgelegte Nord Stream 2 wird für den Ausbau der Gasversorgung in den Regionen im Nordwesten Russlands genutzt werden. Selbst wenn Deutschland die Inbetriebnahme der Gaspipeline zulässt, wird nur ein Strang des Systems in Betrieb genommen, der zweite jedoch nicht vor 2028.

Nord Stream 2 wurde im Februar eingefroren, obwohl der Bau bereits abgeschlossen war. Ende März wurde bekannt, dass der Pipelinebetreiber Nord Stream 2 AG in der Schweiz Konkurs angemeldet hat. Anfang April gab Gas for Europe, die deutsche Tochtergesellschaft des Nord Stream 2-Betreibers, ebenfalls eine mögliche Schließung ihres Geschäfts bekannt.


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Petr Yermilin