Eine neue Studie legt nahe, dass die Aufrechterhaltung eines hohen Vitamin-D-Spiegels im Blut dazu beiträgt, das Risiko für Schlaganfall, Herzkrankheiten und Tod deutlich zu senken, selbst bei gesunden Menschen, die nie eine Herzkrankheit haben.
Menschen mit sehr niedrigen Vitamin-D-Spiegeln hatten ein um 77 % höheres Sterberisiko, ein um 45 % höheres Risiko, eine koronare Herzkrankheit zu erleiden, und ein um 78 % höheres Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, als Menschen mit normalen Spiegeln des Sonnenvitamins, so das Ergebnis der Studie.
Die Studie wurde von Forschern des Herzinstituts am Intermountain Medical Center in Salt Lake City durchgeführt und wird auf der wissenschaftlichen Konferenz der American Heart Association am Montag, dem 16. November, in Orlando, Florida, vorgestellt.
Für die Studie verfolgten die Forscher 27.686 Patienten im Alter von 50 Jahren oder älter, bei denen zuvor keine Herz-Kreislauf-Erkrankung diagnostiziert worden war. Vitamin D wurde im Rahmen der klinischen Routineversorgung getestet. Anschließend wurden die Patienten je nach ihrem Vitamin-D-Spiegel in drei Gruppen eingeteilt: normal (mehr als 30 ng/ml), niedrig (15 bis 30 ng/ml) und sehr niedrig (weniger als 15 ng/ml). Anschließend wurde beobachtet, ob sich bei ihnen eine Herzerkrankung entwickelte.
Vitamin D ist an der Regulierung des Kalziumhaushalts im Körper beteiligt, und sein Mangel wird u. a. mit Erkrankungen des Bewegungsapparats in Verbindung gebracht. Jüngste Studien haben viele Arten von Krankheiten, darunter Herzkrankheiten, Diabetes und Krebs, mit Vitamin-D-Mangel in Verbindung gebracht.
"Wir kamen zu dem Schluss, dass bei Patienten ab 50 Jahren selbst ein mäßiger Vitamin-D-Mangel mit der Entwicklung von koronarer Herzkrankheit, Herzinsuffizienz, Schlaganfall und Tod in Verbindung gebracht wurde", sagte Heidi May, PhD, MS, Epidemiologin am Institut und Mitautorin der aktuellen Studie.
"Dies ist wichtig, weil ein Vitamin-D-Mangel leicht zu behandeln ist. Wenn eine Erhöhung des Vitamin-D-Spiegels das mit diesen Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbundene Risiko verringern kann, könnte dies erhebliche Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit haben."
Herzkrankheiten sind die häufigste Todesursache in den Vereinigten Staaten. Eine geringe Verringerung des Risikos könnte vielen Menschen das Leben retten. Allein im Jahr 2006 erkrankten schätzungsweise 16.800.000 Amerikaner an einer koronaren Herzkrankheit, 6.500.000 an einem Schlaganfall und 5.700.000 an Herzversagen. Nach Angaben der American Heart Association starben 2005 864.480 Amerikaner an Herz-Kreislauf-Erkrankungen.